Radlwoche 2020
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr!“
Im Frühjahr 2019 wurde unsere Bürgerinitiative „Nachhaltiges Marktoberdorf“ ins Leben gerufen. Von Anfang an war es uns ein großes Anliegen, die Schüler, Kindergartenkinder und Eltern, die zu Fuß, mit dem ÖPNV oder mit dem Fahrrad zur Schule oder zum Kindergarten fahren zu bestärken und sogar zu vermehren!
Uns kam die Idee einer Aktionswoche, die positive Anreize setzen soll und den Ein oder Anderen motiviert auch mal was anderes auszuprobieren, das heißt zu laufen oder zu radeln.
Der Entschluss war gefasst. Nun galt es ein Konzept zu entwickeln, bei dem Kindergärten und Schulen mit geringem Aufwand und positivem Effekt gerne mitmachen und das auch finanziell gut machbar ist.
Beim Recherchieren entdeckten wir, dass es bereits sehr günstiges Material beim Deutschen Kinderhilfswerk und dem VCD gibt, die deutschlandweit eine „Zu-Fuß-zur-Schule“ Aktionswoche im September anbieten.
Beim Abtelefonieren der Kindergärten und Schulen im Stadtgebiet Marktoberdorf stießen wir auf sehr positive Resonanz, so wussten wir, dass wir ein gutes Thema erwischt hatten und machten uns daran Sponsoren zu finden.
Die Raiffeisenbank, die AOK, Radsport Buhler und der Bioladen in Marktoberdorf waren gerne bereit uns zu unterstützen.
Nun verhandelten wir noch um die Brezenpreise. Die Bäckerei Druckmiller gab uns einen guten Rabatt und es konnte losgehen.
Als erstes wollte der Buchelkindergarten gleich Ende September starten. Wir entwarfen einen Elternbrief und stellten zur Aktionswoche passende Spielideen zur Verfügung, die wir aus dem Buch „50 Spiele für mobile Kinder“ herausgesucht hatten.
Auch eine Kopiervorlage mit Blütenblättern gaben wir den Erzieherinnen an die Hand. Wer läuft oder radelt darf eines davon ausschneiden und aufkleben. So sollte pro Gruppe am Ende der Woche ein schönes Blütenbild entstehen.
Die Kinder, die drei Tage nicht das Auto benutzten, konnten eine Breze gewinnen.
Bei der Helmverlosung nehmen am Ende des Schuljahres 19/20 zusätzlich die Kinder Teil, die die ganze Woche „nachhaltig“ unterwegs waren.
Wir erwarteten die Woche mit Spannung. Würden die Eltern mitziehen?
Zu unserer Freude war die Resonanz sehr positiv! 85% der Familien beteiligten sich und die Fahrradständer waren völlig überfüllt!
Die Straße war bestens befahrbar, da die vorgesehenen Parkplätze ausreichten und nicht auf der Straße geparkt werden musste.
Ein Kind lernte während der Woche sogar das Radeln ohne Stützräder und auch die Erzieherinnen beteiligten sich rege.
Natürlich gab es auch Kinder, die nicht die Möglichkeit hatten zu radeln oder zu laufen. Diese Familien konnten entweder Richtung Hallenbad parken und das letzte Stück zu Fuß gehen, oder sie radelten oder liefen in der Freizeit zum Beispiel zum Turnen. Es sollte keiner ausgeschlossen werden!
In der darauffolgenden Woche ließen sich die Kinder Brezen schmecken, die in der Brotzeit verteilt wurden. Die Woche war ein voller Erfolg!